Liebe geht durch den Magen

Heute ist mein letzter Tag an der Myeongjin Schule. Vor dem Mittagessen war ich noch eingeladen die Schloss-Schule Ilvesheim und das Bildungssystem in Baden-Württemberg vorzustellen. Darauf war ich vorbereitet und die Inhalte stießen auf großes Interesse, vor allem bei der Schulleitung. Im Rahmen einer Lehrerversammlung durfte ich mich schon gestern hochoffziell verabschieden und noch ein paar dankende Worte an das Kollegium und die Schulleitung richten. Ganz schlimm daneben benommen habe ich mich wohl nicht. Seit heute morgen kommen viele Mitarbeiter und Schüler zu mir und verabschieden sich rührend. Etwas verlegen bin ich deswegen, denn viele überreichen mir zusätzlich Geschenke. Damit …

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Teezeremonie

Teetrinken kann ziemlich schwierig sein. Das habe ich heute erfahren, denn soeben wurde ich in die traditionelle koreanische Teezeremonie eingeführt. Dieses Erlebnis möchte ich gerne teilen. Die Kleidung: Mit westlicher Kleidung ist eine koreanische Teezeremonie nicht denkbar. Ausziehen musste ich diese nicht, aber über ihr ein traditionelles Gewand, einen Hanbok, anziehen. Dieser besteht aus weiten Hosen, die einmal unterhalb des Fußknöchels durch ein Band festgebunden werden und einmal um die Hüfte, aus einem weit geschnittenen Hemd, das sich vor der Brust überschneidet und sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite zugeknotet wird und aus einer Jacke, welche durch …

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Lehrerzimmer

Selbst im fernen Korea habe ich von der Initiative erfahren, das Lehrerarbeitszimmer der Schloss-Schule aufzuräumen und auch umzugestalten. Aus diesem Grund möchte ich heute kurz das Lehrerzimmer meiner koreanischen Schule vorstellen. Nicht unbedingt als Modell aber zum Vergleich. Es ist gerade Mittagspause und damit herrscht hier im Lehrerzimmer Hochbetrieb. Etwas die Hälfte aller Lehrer sind hier. Manche Kollegen unterhalten sich, das allerdings mit so reduzierter Lautstärke, dass ich ohne Probleme diesen Beitrag nebenher schreiben kann. Natürlich ist der Vergleich nicht ganz fair, denn ich denke meine Ablenkung wäre größer, wenn ich tatsächlich verstehen könnte wovon sie sprechen. Der Lärmpegel ist …

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Sightseeing Teil 2

Heute am Sonntag konnten wir etwas länger schlafen, was nach dem anstrengenden (aber sehr schönen Tag) gestern auch sehr gut tat. Schon das Frühstück war spannend. Es gab süßen Kuchen mit Spinatblättern, Honigrolle mit Knoblauch und noch zwei weitere Gebäckstücke von denen ich nicht weiß was in ihnen war. Es war ungewohnt, aber durchaus lecker. Anschließend fuhren wir gemeinsam mit der Familie von Soeun los um noch mehr vom Land zu sehen. Zuerst fuhren wir zu einem Museum, welches Siam Saimdang, der Frau auf dem 50.000 Won Schein und ihrem Sohn Yi l abgebildet auf dem 5.000 Won Schein, gewidmet …

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Ostküste

Wochenende, Ausflugszeit. Valeries Tandempartnerin Seoun hat uns auf einen Ausflug eingeladen und so waren wir heute mit Ihrer ganzen Familie in Richtung Ostküste unterwegs. Die Nähe des Meeres zeigte sich gleich an der Vegetation. Obwohl wir nicht in südlicher Richtung unterwegs waren haben die meisten Laubbäume hier schon Blätter. Das Wetter war uns sehr wohlgesonnen. Blauer Himmel, nur eine leichte Brise und viel Sonnenschein. Die Städte an der Ostküste (jedenfall die, die wir gesehen habe) sehen anders aus. Weniger hoch gebaut, mehr Raum zwischen den Häusern, insgesamt ruhiger und für meinen Geschmack auch optisch schöner. Unser erster Stop war eine …

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Grün und Tempel oder ein Tempel im Grünen

Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Was mir meine Tandempartnerin Song so alles ermöglicht ist wirklich toll. Am Nachmittag hospitierte ich kurz in der Barista Klasse (was gut war, denn einen Kaffee hatte ich dringend nötig) und im unmittelbaren Anschluss daran brachen wir zu einem Ausflug auf. Diesmal ging es in Richtung Berge, genauer gesagt in einen Wald. Obwohl ich mich an das viele Grau der Hochhäuser hier mittlerweile gewöhnt habe, endlich mal wieder in einem grünen Wald zu stehen und frische Luft zu atmen tat richtig gut. Auch wenn sich der Frühling noch nicht ganz durchgesetzt hat und die …

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Massageausbildung

Autsch, ahhh, autsch, ahhh, autsch … so in etwa klang mein innerer Monolog über eine halbe Stunde lang, während mir die Ausbildung zum Masseur, zum Chiropraktiker und zum Akupunkteur (sagt man das so?) vorgestellt wurde. Ich konnte es im wahrsten Sinne des Worte aus erster Hand erfahren. Die Hände des Auszubildenden, der mich da „durchwalgte“, waren derart kräftig, dass er mir wohl ohne viel Mühe auch das Genick hätte brechen können. Als er mal meinen Kopf mit beiden Händen hielt um ihn dann mit Kraft zur Seite zu drehen dachte ich, gleich macht es kracks. Mein Körper gab Anlass zu …

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Die kleinen Unterschiede 2

Heute war ein langer Tag und da ich erst gegen 21:00 Uhr das Schulgelände verlassen habe gibt es heute nur eine weitere Sammlung kleiner Unterschiede. Fenster haben einen grünblauen Farbfilter und ein Fliegengitter. Nach draußen schauen bringt nicht viel. Man sieht nur sich selbst. Kaltes Neonlicht ist in. Vielleicht schminken sich viele Frauen hier deshalb so stark. In den Sporthallen gibt es selten Umkleideräume. Man nimmt den Fahrstuhl, auch wenn man lange auf ihn warten muss und man nur ein Stockwerk tiefer gehen möchte. Badezimmer und Dusche sind eins. Das Duschwasser läuft auf den Boden des Raumes und sucht sich …

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German Culture Class 2

Heute stand für Erich und mich „German Culture Class“ in meiner Grundschule an. Zuvor sollte ich aber noch spontan eine Stunde zu Hänsel und Gretel halten. Gesagt getan. Ich spielte das Stück mit Unterstützung von Erich gemeinsam mit den Kindern nach und ich glaube, sie hatten Spaß. Zurück zum eigentlichen Thema. Nach einer Runde gemeinsamer Unterrichtsvorbereitung konnten wir diesmal eine gute Stunde halten. Wir wussten ja schon vom letzten mal was uns erwartet. Dennoch wollten wir auch diesmal keinen Frontalunterricht halten, sondern wollten, dass die Schüler mitmachen und vor allem mitdenken. Da wir bei der Anzahl an Schülern keine Stationsarbeit …

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Coole Tour, (Ess-)Kultur

Was für ein Tag. Eigentlich bin ich gerade erst aufgestanden und jetzt ist es schon wieder kurz nach Mitternacht. Aber der Reihe nach. Der Sportlehrer der Schule hatte mich eingeladen heute auf einen Schülerausflug mitzukommen. Es ging um Tandemfahren. Pünktlich stand ich am Treffpunkt und wartete auf das Eintreffen der Klasse. Die „Klasse“, so stellte es sich heraus, bestand aber nur aus zwei sehbehinderten Schülern, deren Alter ich so auf 13-14 Jahre schätzen würde. Vor der Abfahrt wurde ich noch gewarnt, dass die Fahrt an die zwei Stunden dauern könnte. Das fand ich nicht so bedrohlich und nach der obligatorischen …

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